Eine Idee wird geboren
Wir schreiben das Jahr 1987. Bei einem Essen im Gästehaus der niedersächsischen Landesregierung, zu welchem die damalige niedersächsische Finanzministerin Birgit Breuel eingeladen hatte, wird die Idee der EXPO 2000 geboren. In den Folgemonaten entsteht so eine Projektskizze, auf deren Grundlage der niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht und Bundeskanzler Helmut Kohl diese Idee während eines gemeinsamen Frühstücks besprechen. Streng vertraulich äußerte sich der damalige Oppositionsführer im niedersächsischen Landtag, Gerhard Schröder, wenig später auch positiv zu dem Vorhaben, ebenso wie der Oberbürgermeister von Hannover, Herbert Schmalstieg.
Ein Jahr später war es dann soweit. Der Bundeswirtschaftsminister Martin Bangemann verkündet anläßlich der Eröffnung der CEBIT-Messe 1988 die Absicht der Bundesregierung, sich für Hannover um die Ausrichtung einer Weltausstellung beim B.I.E. zu bewerben. Bereits im Oktober des selben Jahres fand in Hannover ein Ideen-Symposium mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft statt. Gemeinsam wurden Ideen gesammelt, wie man nun eine "Weltausstellung eines neuen Typs" gestalten kann.
Durch ein Schreiben von Bundeswirtschaftsminister Bangemann an das B.I.E. im Jahr 1988 bewirbt sich die Bundesregierung offiziell um die Ausrichtung einer Universalen Weltausstellung in Hannover. Interessanterweise war man damals noch von zwei Terminen ausgegangen, nämlich 1999 oder 2000. Da aber ein Fünf-Jahres-Rhythmus bei den Universellen Weltausstellungen eingeführt werden sollte, entschied man sich für das Jahr 2000.
Es wird offiziell
Am 14. Dezember 1988 präsentiert sich die Bundesrepublik Deutschland auf der 104. Generalversammlung des B.I.E. in Paris mit einer ersten kurzgefassten Einladungsbroschüre. Die Bewerbung kam scheinbar gut an, denn im September 1989 besucht eine Untersuchungskommission Hannover. Sie trifft mit zahlreichen Vertretern von Bundesregierung, niedersächsischer Landesregierung und der Stadt Hannover zusammen. Auf der 106. Generalversammlung des B.I.E. in Paris im Dezember 1989 wird schriftlich und durch eine Präsentation vor der Generalversammlung unter Führung der niedersächsischen Finanzministerin Birgit Breuel die Bewerbung für die EXPO 2000 in Hannover vorgestellt.
Am 14. Juni 1990 war es dann soweit. Auf der 107. Generalversammlung des B.I.E. erhielt die Bundesrepublik Deutschland den Zuschlag zur Ausrichtung einer Weltausstellung im Jahr 2000. Ausschlaggebend war am Ende die eine Stimme Vorsprung vor dem Mitbewerber Toronto. Unter den weiteren Bewerber um die EXPO 2000 war auch Venedig. Letzendlich zog die Stadt ihre Bewerbung aber zurück. Grund dafür waren große Umweltbedenken sowie der wachsende Widerstand in der Bevölkerung.
Was zur damaligen zeit noch niemand ahnen kann: auch die Weltausstellung in Hannover wird sich noch mit diesem Problem konfrontiert sehen...